Heute möchte ich meine Erfahrungen als Vertrauensadmin (VA) bei Knuddels mit euch teilen. Mein Knuddelsnick lautet vivianle01 und ich bin seit Juni 2005 bei Knuddels angemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war ich 10 Jahre alt und habe den Chat ausschließlich als Chat benutzt (heute gibt es ja viel mehr Möglichkeiten). Administrative bzw. ehrenamtliche Aufgaben waren mir zu der Zeit nicht bekannt.
Irgendwann habe ich natürlich auch das CM-Amt (die Channelmoderatoren) kennengelernt und mich jahrelang in diesem Amt eingebracht. 2017 wurde ich dann Admin und bin nach und nach mehreren Teams beigetreten. So auch im Februar 2019 dem VA-Team. Das hat mich ehrlich gesagt ziemlich überrascht, weil ich bis zu meiner Nominierung als VA nicht einmal daran gedacht habe, VA zu werden. Gerade auch mit dem Hintergedanken, dass ich erst 3 Admin-Perioden hinter mir hatte und die anderen VAs meistens um die 10 Perioden.
Vertrauensadmin zu sein bedeutet nicht einfach nur, dass man sein Profil mit einem weiteren Teameintrag schmückt, sondern dass man viel mehr Verantwortung übernimmt als jemals zuvor. Es ist ein sehr zeitaufwendiges, aber auch durchaus interessantes Amt. Die schönsten Seiten des VA-Amtes sind natürlich die vielen Einsichten und Funktionen, die man bekommt. Einsichten, die sehr hilfreich, aber auch dringend notwendig sind. Darunter fallen auch Informationen von anderen Teams bzw. Kooperationen mit dessen Teamleitern. Als VA bekommt man dadurch ein sehr gutes Gesamtbild über den Chat. Das Interessanteste am VA-Sein ist allerdings die enge Zusammenarbeit mit der Chatleitung. Als Nutzer oder sogar als Admin hat man manchmal das Gefühl, dass die Mitarbeiter von Knuddels unnahbar sind. Als VA hat man direkten Kontakt zur Chatleitung und lernt diese besser kennen. Das erleichtert die Arbeit als VA, denn es gibt natürlich auch Entscheidungen, die nicht von den VAs alleine getroffen werden können. Da ist es hilfreich, dass die Wege zur Chatleitung so kurz gehalten werden.
Aber nicht nur die Einsichten, Funktionen und Kooperationen mit anderen Personen sind lohnenswert. Wer gerne intensiv in einem Team arbeitet, für den ist VA werden bestimmt auch etwas. Es gibt Personen, die mit einem Problem oder einer Frage zu einem VA kommen und die Antwort dieses VAs nicht mögen und daher zu einem anderen VA gehen und dann dort die gleiche Antwort erhalten. Entgegen dem Irrglauben, dass jeder VA für sich selbst arbeitet, arbeiten die VAs alle zusammen in einem Team. Heutzutage gibt es ja genug Möglichkeiten, um in einer Gruppe in Echtzeit in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen. :-D Bei fast allen Sachen, die entschieden werden, werden sich die Meinungen der anderen VAs eingeholt. Also auch wenn man mit EINEM Vertrauensadmin in Kontakt tritt, vertritt dieser meistens die Meinung bzw. Entscheidung der Gruppe. Diese intensive und schnelle Teamarbeit ist eine weitere Sache, die das VA-Amt so interessant macht – gerade auch, weil das Team meistens sehr heterogen ist. Natürlich ist man sich im Team nicht immer einig, aber wenn darüber diskutiert wird, kommt man meistens am Ende doch auf einen gemeinsamen Nenner, so dass die Entscheidung auch von jedem VA ohne Gewissensbisse vertreten werden kann.
Natürlich gibt es auch unschöne Seiten, die mit dem VA-Amt in Verbindung stehen. Wie bereits am Anfang erwähnt, ist dieses Amt das zeitintensivste Amt, das ich kennenlernen durfte. Es kommt durchaus vor, dass man erst einmal eine Stunde lang seine Nachrichten checken und beantworten muss, wenn man online kommt. Wenn man dann das Glück hat, dass genau zu diesem Zeitpunkt gefühlt der halbe Chat ausrastet, dann schreiben zusätzlich noch 2-5 weitere Personen privat und verlangen die Hilfe eines VAs. Da muss man Ruhe bewahren und sich überlegen, wem man nun als erstes hilft. Und wer sich fragt, warum VAs manchmal nicht so viel Onlinezeit haben: es gibt durchaus Aufgaben, die offline erledigt werden können und dies manchmal auch besser ist, da man sonst online ständig unterbrochen werden würde. Oft erledigt man aber auch irgendetwas von unterwegs, weil etwas Akutes vorliegt, das die sofortige Aufmerksamkeit erfordert oder weil man gerade eine freie Minute hat.
Die für mich schwierigste bzw. unschönste Aufgabe ist meiner Meinung nach, die Gespräche mit den Admins zu führen, die eine Sache nicht richtig gemacht oder sich daneben benommen haben. Jeder, der HZM (d.h. hauptzuständiger Betreuer der CM eines Channels) ist oder schon einmal war, weiß genau, dass man nicht so gerne negative CM-Gespräche führt. Als VA ist das mit den Admins natürlich das gleiche. Ein VA muss auf das Fehlverhalten der Admins hinweisen oder sogar Konsequenzen erteilen. Gerade für letzteres braucht man einen starken Willen, Durchsetzungskraft, aber auch Empathie. Nicht jedes Fehlverhalten geschieht in vollem Bewusstsein und es benötigt immer Fingerspitzengefühl, jemanden darauf anzusprechen. Auch wenn die Admingespräche – vor allem jene, in denen Konsequenzen erteilt wurden – nicht zu den schönen Dingen des VA-Amtes zählen, kann man eine Menge dabei lernen, z.B. Kompetenzen wie Gesprächsführung oder Empathie. Auch VAs sind nicht perfekt und müssen im Laufe der Zeit noch viele Dinge lernen.
Alles in allem kann ich nur jedem, der sich in Knuddels mehr einbringen möchte, Spaß am Umgang mit Menschen hat und gerne Verantwortung übernimmt, das Amt des VAs ans Herzen legen. Gerade weil die Admins und Nutzer auf das Wort des VAs bauen, trägt er immer Verantwortung für viele Entscheidungen und Aussagen. Man sollte sich deshalb sicher sein, dass man das Amt des VAs gewissenhaft ausführen kann, bevor man sich aufstellen lässt. Man wird aber auch jeden Tag Neues dazulernen. Das Wichtigste ist, dass man Geduld und vor allem ausreichend Zeit mitbringt. Gerade letzteres ist der Grund, warum es bei mir vorerst bei einer VA-Periode bleibt. Beruflich hat sich bei mir einiges geändert, wodurch ich nicht mehr die Zeit für das VA-Amt habe.
vivianle01
Knuddels-Mitglied und Vertrauensadmin seit Februar 2019